Lexikon der feministischen Irrtümer

Politisch korrekte Vorurteile und männerfeindliche Mythen auf dem Prüfstand der Wissenschaft

von Arne Hoffmann

„Pornos mit Gewalt gegen Frauen sind vor allem bei Männern beliebt.“

DIE WAHRHEIT HINTER DEM BELIEBTEN IRRTUM:

Für seinen im Jahr 2017 erschienenen Bestseller „Everybody Lies“ wählte der Sozialwissenschaftler Seth Stephens-Davidowitz einen neuen Zugang, um ansonsten verheimlichte Informationen über die menschliche Psyche und das menschliche Verhalten zu gewinnen: Er sichtete Daten aus Internet-Suchmaschinen wie Google sowie Websites wie Wikipedia, Facebook und PornHub, eine der weltweit umfangreichsten Online-Sammlungen pornographischer Filme. Der Vorteil dieser Methode bestand darin, Massen anonymisierter Informationen auswerten zu können, die Menschen eher ungern freiwillig preisgeben. Dabei entdeckte er Überraschendes: „Unter den häufigsten von Frauen durchgeführten Suchanfragen bei PornHub“, berichtet er, „ist ein Genre, das viele Leser verstören dürfte: gewaltsamer Sex mit Frauen. Bei vollen 25 Prozent der weiblichen Suchanfragen nach heterosexuellen Pornos wird der Schmerz bzw. die Demütigung der Frau betont – mit Begriffen wie ’schmerzhaft und weinend‘, ‚öffentliche Demütigung‘ und ‚extrem brutaler Gangbang‘. Fünf Prozent suchen nach nicht einvernehmlichem Sex – ‚Vergewaltigung‘ oder ‚erzwungener‘ Sex – obwohl diese Videos auf PornHub verboten sind. Die Suchraten für all diese Begriffe sind bei Frauen mindestens doppelt so häufig wie bei Männern. Wenn es ein Genre von Pornos gibt, in dem Gewalt gegen eine Frau ausgeübt wird, dann zeigt meine Analyse der Daten, dass sie fast immer unverhältnismäßig stark Frauen ansprechen.“ [1]

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[1] Vgl. Seth Stephens-Davidowitz: Everybody Lies. Big Data, New Data, and What the Internet Can Tell Us About Who We Really Are. Dey Street Books, S. 131.