Lexikon der feministischen Irrtümer

Politisch korrekte Vorurteile und männerfeindliche Mythen auf dem Prüfstand der Wissenschaft

von Arne Hoffmann

„Wir haben es dem Feminismus zu verdanken, dass es überhaupt so viele Frauen in Führungspositionen geschafft haben.“

DIE WAHRHEIT HINTER DEM BELIEBTEN IRRTUM:

Die globale Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Grant Thornton ermittelte auf der Basis von 5500 Interviews, dass sich kein positiver Zusammenhang zwischen dem feministischen Einfluss auf ein Unternehmen und dem Anteil von Frauen in Führungspositionen ziehen lässt – allenfalls ein negativer: So bekleideten im vom Feminismus geprägten Deutschland im Jahr 2015 Frauen lediglich 15 Prozent aller leitenden Positionen; in den USA, wo der Feminismus einen ähnlich großen Einfluss hat, sind es 20 Prozent. In Ost-Europa, wo es keine starke feministische Bewegung gab,  handelt es sich hingegen um stolze 35 und in Ost-Asien um 34 Prozent. [1] Deutlich hängt die Türkei in Sachen weibliche Top-Manager viele europäische Länder ab: Einer Umfrage des World Economic Forums zufolge, die im Corporate Gender Gap Report 2010 veröffentlicht wurde, sind zwölf Prozent der Vorstandsmitglieder in der Türkei weiblich. Nur Finnland liegt mit 13 Prozent weiblichen Geschäftsführern noch weiter vorne. Der weltweite Durchschnitt von Frauen in dieser Position beträgt knapp fünf Prozent. In Deutschland sind es laut Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung gerade einmal 3,2 Prozent. [2]

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[1] Vgl. Teusch, Ulrich: Lückenpresse. Westend 2016, S.79.

[2] Vgl. Ott, Friederike: „Frauen haben es hier einfach, Karriere zu machen“. Online seit dem 22.12.2012 unter http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/tuerkei-frauen-machen-karriere-und-erobern-chefposten-a-869015.html.