Lexikon der feministischen Irrtümer

Politisch korrekte Vorurteile und männerfeindliche Mythen auf dem Prüfstand der Wissenschaft

von Arne Hoffmann

„Häusliche Gewalt geht überwiegend von Männern aus.“

DIE WAHRHEIT HINTER DEM BELIEBTEN IRRTUM:

„Jährlich werden in Deutschland 100.000 Frauen Opfer häuslicher Gewalt“ titelte die Süddeutsche Zeitung am 25. November 2017. Weiter heißt es in dem Artikel:

„In Deutschland wurde laut einer Studie, die 2016 im Auftrag des bayerischen Sozialministeriums erstellt wurde, jede vierte Frau ab 16 in ihrem Leben schon einmal Opfer von sexueller, physischer oder psychischer Gewalt. Die Polizeistatistik zählte 2015 in Deutschland mehr als 100 000 Fälle von häuslicher Gewalt gegen Frauen. 131 Frauen wurden in dem Jahr von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet, 200 überlebten einen Mordversuch. Die Fälle von Gewalt, die nicht angezeigt werden, sind laut der Frauenrechtsorganisation ‚Terre des Femmes‘ aber sehr viel höher. Jedes Jahr müssen Tausende schutzsuchende Frauen von Frauenhäusern abgewiesen werden, weil es nicht genügend Plätze gibt. Weltweit ist für Frauen und Mädchen zwischen 14 und 44 Jahren Gewalt von Männern die häufigste Ursache für Behinderung oder Tod.“ [1]

Das Leiden der Frauen wird über den restlichen Artikel hinweg ausführlich dargestellt. Begleitet wird er von dem Foto, das schon zig andere Beiträge diverser Blätter zu diesem Thema illustrierte: eine Männerfaust im Vorder- und eine verängstigt zusammengekauerte Frau im Hintergrund. Es gibt auch keinen Grund, an den in diesem Artikel genannten Angaben zu zweifeln. Insofern wäre die Redaktion der Süddeutschen Zeitung völlig zu Recht sicherlich komplett entgeistert, wenn man ihr den Vorwurf der „Lügenpresse“ machen würde. Denn im eigentlichen Sinne „gelogen“ wird hier mit keiner Silbe. Es wird bei den Lesern lediglich der komplett wirklichkeitsferne Eindruck erzeugt, dass Gewalt in der Partnerschaft gleichbedeutend mit Männergewalt gegen Frauen ist. Eine Möglichkeit der Korrektur durch eine Kommentarspalte für Beiträge von Lesern, die sich mit dem Thema auskennen, hat die Süddeutsche Zeitung unter ihren Artikeln generell abgeschafft.

Natürlich ist die Süddeutsche hier kein Einzelfall. „Das Zuhause ist für viele Frauen ein gefährlicher Ort“ – so und ähnlich titelten ein Jahr später zahllose Zeitungen und Medien bis hin zur Tagesschau. Flächendeckend wurde von Medien, die Verlautbarungen der Regierung längst nicht mehr kritisch begleiten, sondern schlicht wiedergeben, der Bevölkerung in den Kopf gehämmert, dass die bei weitem überwiegende Zahl von Opfern häuslicher Gewalt weiblich sei. Pressemitteilungen werden nicht mehr gegengecheckt, sondern abgetippt. Nur einige wenige Journalisten wie etwa Till-Reimer Stoldt in der „Welt“ nahmen ihren Beruf noch ernst, recherchierten die Behauptungen von Frauenministerin Giffey (SPD) gegen und fanden so heraus, dass Experten über diese Propaganda den Kopf schütteln. [2]

Die einseitig Männer verteufelnden Artikel erklären hervorragend, weshalb immer mehr Menschen über die deutschen Leitmedien entsetzt sind. Tatsächlich geht körperliche Gewalt in der Partnerschaft nämlich im etwa gleichen Ausmaß von beiden Geschlechtern aus – sogar leicht überwiegend von Frauen. Dies ist das Ergebnis nicht von einer neuen Untersuchung, nicht von fünf, nicht von einem Dutzend. Stattdessen ist die Menge der Studien, die dies belegen, fast unüberschaubar geworden.

Einige davon stellte der Psychologe Martin Fiebert als kommentierte Bibliographie ins Internet: Es sind 286 wissenschaftliche Forschungsberichte, 221 empirische Studien und 65 vergleichende Analysen. [3] Diese Untersuchungen stammen aus kriminologischen, soziologischen, psychologischen und medizinischen Fachzeitschriften aus aller Welt: den USA, Kanada, England, Neuseeland, Südafrika. In sämtlichen aufgeführten Studien zeigte sich, dass in Beziehungen die Gewalt entweder zu gleichen Teilen von beiden Partnern oder aber überwiegend von der Frau ausging. Je gründlicher und sorgfältiger die Untersuchung durchgeführt wurde, desto höher stieg der Anteil der gewalttätigen Frauen. [4]

Martin Fieberts beeindruckende Bibliographie ist im Original Jahrzehnte alt und wurde im Jahr 2012 auf den neuesten Stand gebracht. Eine deutschsprachige Sammlung von inzwischen über 560 Studien mit dem genannten Ergebnis, das letzte Mal aktualisiert im Jahr 2017, findet man unter frauengewalt.wordpress.com. In die feministisch geprägte Presse geht diese Flut an Forschungsmaterial entweder gar nicht oder nur mit einer beiläufigen abwertenden Erwähnung ein, etwa indem von „ominösen ‚Studien‘ irgendwelcher Antifeministen und Männerrechtler“ gesprochen wird.

Begonnen hat die Aufdeckung der weiblichen Täterschaft im Bereich häuslicher Gewalt schon 1980. In diesem Jahr veröffentlichten Murray Straus, Richard Gelles und Suzanne Steinmetz eine vergleichende Untersuchung zu diesem Thema. Alle drei galten, vor allem in feministischen Kreisen, als die Experten auf dem Gebiet von Gewalt in der Ehe, als Soziologen, die, wie es eine Autorin ausdrückt, „in herausragender Weise zu unserem Wissen über das Verprügeln von Ehefrauen als gesellschaftliches Problem … beigetragen haben“. [5] In all ihren bisherigen Untersuchungen waren Straus und seine Kollegen davon ausgegangen, dass verprügelte Ehemänner eher selten vorkamen und wenn, dann nicht sonderlich schwer verletzt wurden. Dann kam das Jahr 1980, und das Forscherteam unterzog noch einmal alle Studien, die es finden konnte – zu diesem Zeitpunkt etwa dreißig -, einer gründlicheren Untersuchung. Das Ergebnis war, dass alles in allem 11,6 Prozent der Frauen angegeben hatten, geschlagen, geohrfeigt, getreten, gebissen, mit Gegenständen beworfen oder anderweitig angegriffen worden zu sein, aber 12 Prozent der Männer. (Manche Untersuchungen, die den Begriff „körperliche Gewalt“ offenbar weiter fassten, kamen sogar auf 25 Prozent attackierter Männer gegenüber 16,5 Prozent Frauen.) Auf 1,8 Millionen weibliche Opfer kamen zwei Millionen männliche. Wenn eine Frau alle 17,5 Sekunden angegriffen wurde, dann ein Mann alle 15,7 Sekunden. Nur hatten die Experten und Expertinnen, die bislang die Statistiken zum Thema häuslicher Gewalt erstellt hatten, allein über die weiblichen Opfer berichtet. Die männlichen hatte man einfach unter den Tisch fallen lassen. Manchmal war es selbst bei wegweisenden und daher weit verbreiteten Studien notwendig, sich sehr gründlich mit dem Datenmaterial zu befassen, um die genauen Zahlen herauszuarbeiten. Dieses Verbergen von relevanten Informationen, so Murray Straus, „fördert einige ärgerliche Fragen bezüglich wissenschaftlicher Ethik zutage“. [6]

Die Vertreter der Frauenbewegung waren urplötzlich gar nicht mehr so glücklich mit ihren früheren Idolen. Die feministische Grundannahme, dass häusliche Gewalt eine Konsequenz des „Patriarchats“, der Männerherrschaft, sei, drohte ins Wanken zu geraten. Infolgedessen warf man dem Forscherteam erstens vor, dass es überwiegend aus Männern bestand, und zweitens, dass es ganz offenkundig schlampig recherchiert haben musste. Natürlich gab es auch Frauen, die Männern ziemlich zusetzen konnten, aber dann selbstverständlich in Form von Selbstverteidigung. Sollten sich Frauen etwa alles gefallen lassen, ohne sich zu wehren? Sollten sie sich für ihre Gegenwehr auch noch durch den Schmutz ziehen lassen? Straus und seine Kollegen nahmen sich ihr Datenmaterial noch einmal gründlicher vor. Fünf Jahre später kamen sie zu einem sehr ähnlichen Ergebnis: In einem Viertel der Fälle ging Gewalt allein vom Manne aus, in einem Viertel ausschließlich von der Frau. Bei der Hälfte wechselten sich die Partner beim Erstschlag quasi ab. [7]

„Jetzt langt’s, jetzt untersuchen wir das Thema selber!“ beschlossen viele andere Forscher im Bereich häuslicher Gewalt. Etwa die Hälfte von ihnen waren Frauen und davon sehr viele feministisch orientiert. Oft waren sie angetreten, um zu beweisen, dass die Erkenntnisse von Straus, Gelles und Steinmetz ein einziger Schwindel waren – aber sie mussten erkennen, dass ihre eigenen Ergebnisse deren Erkenntnisse bestätigten. [8] Es war noch nicht einmal denkbar, dass die kritisierten Forscher die Antworten unfair zuungunsten der Frauen gewichteten: Erstens hielten viele von ihnen die Daten über männliche Opfer zurück, weil diese offenbar nicht als politisch korrekt erschienen. Zweitens beruhten viele Untersuchungen auf Angaben der männlichen und weiblichen Täter. [9] Frauen berichteten von sich selbst, dass sie in mehr als der Hälfte der Fälle den ersten Schlag austeilten, eine Erkenntnis, die ebenfalls in zahlreichen länderübergreifenden Studien bestätigt wurde. Fragte man hingegen Frauen und Männer, dann stellte sich sogar heraus, dass Frauen doppelt so oft den ersten Schlag landeten wie Männer. [10]

Bei manchen Studien klafft die Schere der Gewalt noch weiter auf:

· Eine landesweite US-Studie über schwere Gewalt in der Partnerschaft von 1992 brachte zutage, dass in 1,9 Prozent der Fälle die Frau das Opfer war, in 4,5 Prozent der Fälle der Mann.

· Weibliche High-School-Studentinnen zeigten sich viermal so häufig wie männliche Studenten als einziger Misshandelnder des jeweils anderen Geschlechts (5,7 Prozent gegenüber 1,4 Prozent).

· Bei einer Untersuchung von über 500 Studenten und Studentinnen an einer Universität stellten sich Frauen dreimal so oft wie Männer als Täter heraus – neun Prozent gegenüber drei Prozent.

· Eine US-weite Studie über Männer und Frauen, die miteinander ausgingen, führte zu dem Ergebnis, dass die Frauen fünfmal häufiger zu schwerer Gewalt neigten. [11]

· Eine Untersuchung in Neuseeland verfolgte den Lebensweg von über tausend Kindern von drei bis 21 Jahren. Weil die Forscher diese jungen Menschen deren ganzes Leben über kannten, war das Vertrauen zwischen ihnen besonders groß. Ein Ergebnis dieser Studie war, dass Frauen und Männer leichte Gewalt gegen das andere Geschlecht im Verhältnis von 36 zu 22 Prozent verübten, schwere Gewalt sogar im Verhältnis von 19 zu 6 Prozent. [12]

· Für eine Studie der britischen University of Cumbria wurden im Jahr 2014 tausend Menschen beider Geschlechter nach ihren Erfahrungen mit häuslicher Gewalt befragt. Es zeigte sich, dass die Frauen signifikant häufiger der aggressive Partner waren. Die Leiterin der Studie, die Psychologin Elizabeth Bates, erläuterte ihre Erkenntnisse so:

„Diese Studie ergab, dass Frauen den Wunsch zeigten, ihre Partner zu kontrollieren, und dass sie eher physische Aggressionen anwenden als Männer. Dies deutet darauf hin, dass intime Partnergewalt nicht durch patriarchalische Werte motiviert ist und im Kontext anderer Formen der Aggression untersucht werden muss, was mögliche Auswirkungen darauf hat, wie man gegen diese Gewalt interveniert.“ [13]

Straus befragte auch eigens die Frauen, die in Frauenhäusern Zuflucht gesucht hatten. Die meisten feministischen Forscherinnen erkundigten sich nur, welche von ihnen Opfer von Gewalt geworden waren. Straus fand heraus, dass etwa die Hälfte von ihnen ihren Partner von sich aus angegriffen hatte. [14]

Es dauerte seine Zeit, bis all diese Studien entstanden waren und veröffentlicht wurden. Bis dahin standen Straus und seine Mitarbeiter sehr alleine da – und erkannten schnell, dass sie sich auf vermintes Gelände begeben hatten.

Dass er schlagartig von der feministischen Literatur ignoriert wurde, die ihn früher durchgehend zu zitieren pflegte, war eine Sache. Eine andere waren persönliche Angriffe und Verleumdungen. So ließ die Vorsitzende der Kanadischen Vereinigung gegen Gewalt an Frauen, Pat Marshall, das Gerücht über Straus verbreiten, dass er seine eigene Frau misshandeln würde. Sie tat das so oft, dass Straus sich schließlich brieflich zur Wehr setzte, bis er von ihr eine Entschuldigung erhielt. (Seine Frau, die eine Schachfigur bei diesem Spiel gewesen war, erhielt keine.) Noch heftiger indes ging man gegen Susan Steinmetz, die Frau in Straus‘ Truppe, vor: Sie erhielt Bombendrohungen. Auch ihre Kinder wurden von Fanatikerinnen zur Zielscheibe erklärt. [15] Offenbar ohne sich irgendwelcher Widersprüche in ihrem Handeln bewusst zu sein, griffen Anhängerinnen feministischer Ideologien zur Gewalt, um ihre Ansicht durchzusetzen, dass Frauen weitaus weniger gewalttätig waren als Männer. [16]

Die Studien, die Straus für die USA durchgeführt hatte, wurden bald in anderen Ländern, etwa Kanada, erhärtet. Auch die Zahlen waren dort ähnlich: 18 Prozent der Männer und 23 Prozent der Frauen wurden gegenüber ihren Partnern gewalttätig, 10 Prozent der Männer und 13 Prozent der Frauen schwer. Auch diese Angaben wurden durch streng vertrauliche Fragebögen erhärtet, die von den Frauen selbst ausgefüllt wurden. Auch hier stimmten die Angaben der Täter mit denen der Opfer überein. Auch dort gaben die Soziologen, die diese Statistiken aufstellten, nur die Zahlen über die weiblichen Opfer an die Presse weiter, und oft stolperten später erst andere Wissenschaftler per Zufall über die tatsächlichen Zahlenverhältnisse in der handgreiflichen Variante des Geschlechterkriegs. [17]

Wann immer männliche Wissenschaftler gegen feministische Propaganda Stellung beziehen, so Richard Gelles, dauert es nicht lange, und sie werden selbst als Schläger oder Belästiger verunglimpft. Dass Murray Straus, wie oben berichtet, eine Entschuldigung für diese üble Nachrede erhielt, war ein Ausnahmefall. Davor kam es zu tätlichen Angriffen auf ihn, und er musste sich für seine Ergebnisse öffentlich rechtfertigen. [18] Susan Steinmetz erhielt anonyme Telefonanrufe, die auch gegen ihre Familie gerichtet waren. Auf einer Konferenz, bei der sie sprach, kam es zu einer Bombendrohung. Außerdem starteten Feministinnen eine Briefkampagne mit dem Ziel, dass ihr ihre Promotion verweigert werden sollte. Ihre Vorgesetzten ignorierten die Vorwürfe, weil sie wussten, dass Susan Steinmetz bei der Errichtung eines der ersten Frauenhäuser ihres Landes beteiligt war. Das einzige „Verwerfliche“, was sie getan hatte, war, eine für bestimmte Kreise politisch nicht opportune Studie zu veröffentlichen. [19] Ihr Kollege Richard Gelles wurde in einer Telefonkampagne beschuldigt, ein Frauenfeind zu sein und seine Studentinnen sexuell belästigt zu haben. [20] Anderen Forschern wurden Beförderungen verweigert, nachdem Frauengruppen gegen sie Stellung bezogen hatten. [21]

Aber nicht nur Daten werden völlig unkritisch von der Presse übernommen, sondern die verschiedensten Behauptungen, solange sie in das Raster passen. Drei typische von der Presse verbreitete Irrtümer dieser Art waren folgende:

· Patricia Ireland, die Präsidentin der größten US-Frauenrechtsorganisation NOW, verkündete in einem Interview, einer Studie zufolge sei häusliche Gewalt gegenüber Schwangeren für mehr Geburtsfehler verantwortlich als sämtliche anderen Gründe zusammengenommen. Vom Time-Magazine bis zur Chicago Tribune zitierten daraufhin alle Zeitungen der USA diese angebliche Studie. Die liberale Feministin Christina Hoff Sommers war offenbar die einzige Journalistin, der diese Behauptung mehr als fragwürdig vorkam. Sie recherchierte nach und stellte dabei fest, dass es eine solche Studie niemals gegeben hatte. Sie fand auch den Schneeball, der diese Lawine in Gang gesetzt hatte: Auf einer Konferenz für Krankenschwestern und Sozialarbeiter hatte eine Rednerin erklärt: „Wir erforschen häusliche Gewalt weniger als Geburtsfehler.“ In einer famosen Gerüchtekette à la Stille Post hatte sich daraufhin eine völlig aus der Luft gegriffene Behauptung in den Köpfen einer Bevölkerung breitgemacht, die „für Männergewalt sensibilisiert“ war. [22]

· In ihrem Buch „The War Against Boys“ untersucht Sommers die Behauptung von Katherine Hanson, der Direktorin eines renommierten Frauenzentrums, der zufolge jedes Jahr vier Millionen Frauen zu Tode geprügelt werden. Sommers fand heraus, dass insgesamt jährlich nur eine Million US-amerikanische Frauen sterben, die meisten davon aufgrund von Herzkrankheiten und Krebs. Ermordet wurden beispielsweise 1996 exakt 3631 Frauen. (Hansons Rechnung nach müssten es knappe 11.000 pro Tag sein.) Sommers berichtet, dass ihr, wenn sie ihre Argumente vor Frauengruppen vorträgt, entgegengerufen wird „Hier geht’s doch nicht um Statistiken!“ und dass sie mit Holocaust-Leugnern verglichen wird.

· „Frauenhäuser berichten, dass in den Tagen nach dem Super Bowl, dem Entscheidungsspiel der Football-Ligen an Neujahr, die Zahl der hilfesuchenden, geschlagenen Frauen regelmäßig einen Höchststand erreicht“, schreibt Patricia Aburdene in ihrem auch ins Deutsche übersetzten Buch „Megatrends Frauen“. Die Footballfans regten sich demnach so sehr auf, dass sie ihre Aggressionen an ihren Frauen abreagierten. Diese Behauptung brachte vor allem Lenore Walker unters Volk, die zuvor schon in ihrem Buch „The Battered Woman“ kräftig am Bild des gewaltbereiten Mannes gefeilt hatte. Frauengruppen sprachen von einem Anstieg der Gewalt von über vierzig Prozent bei solchen Endspielen. Die Medien stürzten sich begierig auf diese Zahlen.

Feministische Forscherinnen stellten die üblichen Theorien auf, inwiefern Brutalität mit Männersport zusammenhänge und beides mit den „patriarchalen Strukturen in unserer Gesellschaft“. Auch etliche männliche Journalisten schrieben entrüstete Kommentare über ihr eigenes Geschlecht. Ein einziger von ihnen, Ken Ringle von der Washington Post, überprüfte die Quellen. Er erhielt von Professorin Janet Katz, der Autorin der Studie, auf die sich alle bezogen, eine ernüchternde Auskunft: Was landauf, landab und mittlerweile international von Frauenrechtlerinnen verbreitet wurde, war das genaue Gegenteil der eigentlichen Untersuchungsergebnisse. Ein Zusammenhang zwischen ansteigender Gewalt und bestimmten Footballspielen konnte nicht hergestellt werden. Der „nationale Skandal“ stellte sich als eine feministische Propagandaaktion heraus. [23]

Ein weiteres Beispiel dafür, wie ein ganzes Land Opfer verzerrt dargestellter Informationen werden kann: Erst im Jahr 1999 veröffentlichte das kanadische Justizministerium den Teil einer aus dem Jahr 1980 stammenden Studie, der belegte, dass Ehemänner mindestens so häufig geprügelt wurden wie Ehefrauen. Einer Untersuchung aus dem Jahr 1987 zufolge waren bei Paaren, die miteinander ausgingen, Frauen mit 46 gegenüber 18 Prozent sogar fast dreimal gewalttätiger: Die 18 Prozent Männergewalt waren damals veröffentlicht worden. Dass es Gewalt gegen Männer gab, wurde nicht einmal erwähnt. Ein kanadischer Professor, der die Daten dieser Untersuchung überprüfen wollte, erhielt keinen Zugang zu ihr. Erst als er diesen Umstand in seinem nächsten Buch veröffentlichte und noch drei Jahre lang drängte, wurden die Erkenntnisse über 46 Prozent gewalttätiger Frauen veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt (1997) hatte sich die Politik, nur weibliche Opfer von häuslicher Gewalt staatlich zu unterstützen, längst fest etabliert: 1999 gingen pro Jahr 3,3 Millionen Dollar an misshandelte Frauen und Kinder, null Millionen Dollar an misshandelte Männer. [24]

Körperliche Gewalt entwickelt sich übrigens nicht erst in den alltäglichen Frustrationen einer länger bestehenden Partnerschaft, sondern schon unter Teenagern. Hier sind die Mädchen ebenfalls öfter gewalttätig als die Jungen. [25] Als der Soziologe Richard Breen Studenten und Studentinnen über ihre Erfahrungen in dieser Hinsicht befragte, berichteten 18 Prozent der Männer und 14 Prozent der Frauen, Zielscheibe von Aggressionen gewesen zu sein. Breen bat speziell die Verheirateten von ihnen um eine Aufschlüsselung der einzelnen Gewaltakte. Auch diese ließ sich weder mit den gängigen Klischees noch mit der feministischen Propaganda in Einklang bringen: 20 Prozent der Männer wurden mit verschiedenen Utensilien beworfen, 23 Prozent wurden geboxt, getreten oder geohrfeigt, 30 Prozent geschubst oder gestoßen, neun Prozent mit Gegenständen angegriffen. Zehn Prozent hatten nach solchen Angriffen ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen müssen. [26]

Im Jahr 2015 befragte Marius Huber vom Zürcher Tages-Anzeiger den renommierten Schweizer Psychologen Allan Guggenbühl zur Partnerschaftsgewalt. Dabei berichtet Huber zunächst, dass natürlich auch in der Schweiz die Situation nicht anders aussah als in den anderen Ländern dieser Welt: „Mit etwa 15 Jahren hat jeder vierte Bub schon Gewalt seitens seiner Freundin erlebt, während bei den Mädchen weniger als jedem fünften das Gleiche seitens ihres Freundes widerfahren ist. (…) Männliche Teenager werden von ihren Freundinnen meist ’nur‘ geohrfeigt, gebissen, getreten oder herumgestoßen. Deutlich seltener sind Faustschläge – aber auch damit sind Mädchen weniger zurückhaltend als Buben.“ Dieser Befund möge „vielleicht erstaunlich wirken“, ist „in der Forschung aber bekannt und durch viele andere Studien bestätigt.“ [27]

Drei Jahre nach dem Interview mit Guggenbühl verzeichnete eine Studie der Universität Zürich ein sogar noch gravierenderes Missverhältnis: „Jedes fünfte Mädchen hat in der aktuellen Beziehung schon einmal physische Gewalt ausgeübt“, berichtet die Neue Zürcher Zeitung, „etwa indem es seinen Partner geohrfeigt, gestoßen oder geschlagen hat. Bei den Knaben ist es nur jeder achte.“ [28]

Guggenbühl erläutert die gesellschaftlichen Ursachen dafür, dass Partnerschaftsgewalt häufiger weiblich ist: Buben lernten demnach schon in der zweiten oder dritten Klasse, dass man Mädchen nicht schlägt. Mädchen wiederum merken, dass sie dadurch einen Freiraum haben: Sie können einen Buben auch mal schlagen, ohne dass dieser gleich handgreiflich reagiert. Zugleich werde von Mädchen ausgehende Gewalt in unserer Gesellschaft inzwischen als Zeichen gesehen, dass diese Mädchen emanzipiert seien und sich durchsetzen könnten. „Das ist eine falsch verstandene Emanzipation“, befindet Guggenbühl. „Emanzipation muss heißen, dass man auch weibliche Aggression kritisch hinterfragt, statt zu versuchen, sie mit einer Emanzipationsrhetorik zu legitimieren.“ [29]

„Wir behandeln mehr Frauen als je zuvor, die darum kämpfen, ihre Emotionen zu regulieren und sich angemessen auszudrücken“, berichtet Dr. Monica Cain, psychologische Beraterin am Londoner Nightingale Hospital. Die Sozialpsychologin Dr. Elle Boag von der Universität Birmingham nennt einen der Gründe: „Frauen empfinden Aggression als eine Form von Empowerment. Es ist so alltäglich geworden, dass es nicht einmal beschämend ist.“ Als weitere Ursache sieht Dr. Cain eine wachsende Frustration beim weiblichen Geschlecht: „Die Frauen von heute erwarten, dass sie alles haben, und zwar schnell, was zu Ärger führt.“ [30]

Mit welcher fröhlichen Gleichgültigkeit ein bestimmter Schlag junger Frauen mit der eigenen Gewalt umgeht, veranschaulicht die feministische Website Jezebel, die sich vor allem an ein junges Publikum richtet. Die Redakteurinnen dort berichten über verschiedene aktuelle Studien, denen zufolge Partnerschaftsgewalt weit überwiegend (hier zu über 70 Prozent) von Frauen ausgeht und schildern dann gut gelaunt von einer entsprechenden Umfrage in der eigenen Redaktion:

„Nachdem wir die Antworten gesichtet haben, lassen Sie uns einfach sagen, dass es klug wäre, sich nie mit uns anzulegen. Eine von uns hat es einem Kerl erteilt, als sie sich voneinander trennten, während eine andere ihren Typ gewaltsam herumgestoßen hat. Eine andere hat ihren Freund am Telefon mit einem Mädchen flirten hören, also hat sie ihm das Telefon aus der Hand geknallt und ihn ins Gesicht geschlagen. Eine hat ihrem Kerl eine runtergehauen, als er ihr sagte, dass er dachte, er hätte Brustkrebs. (Okay, das hat uns wirklich schallend lachen lassen.) Und eine hat ihren Partner ins Gesicht geboxt und seine Brille damit zerschmettert. Er hatte entdeckt, dass sie eine Sexstory über einen anderen Kerl auf ihrem Laptop geschrieben hat, also hat er das Gerät hoch genommen und zur Seite geworfen. Da hat sie ihm eine geknallt. Er hat, öh, förmlich darum gebettelt.“

Die Leserinnen unter dem launigen Artikel hielten sich darauf mit eigenen Schilderungen nicht zurück:

„*kicher* Es ist okay, Ladys. Die Kerle können es einfach als Rache für das Abbinden unserer Füße betrachten, dafür, dass sie unsere Ärsche in Korsetts schieben, Kükenbabys auf Berggipfeln zurücklassen, über Ärsche der Kleidergröße 0 sabbern und uns im Allgemeinen seit Jahrhunderten unglücklich machen.“

„Ja, ich habe einem Kerl schon mal die Scheiße aus dem Leib geprügelt. Aber ich prahle nicht gerne.“

„Ich war mal mit einem Alkoholiker zusammen (Initiationsritus für alle guten kleinen Mädchen), der betrunken rüber kam und mir dumm kam. Ich habe ihn hart genug geschlagen, dass er auf seinen Arsch gefallen ist. Nachdem ich ihn abserviert hatte, hat er eine einstweilige Verfügung gegen mich erlassen, die ich stolz allen seinen Freunden zeigte. Blödes Weichei.“

„Ich ohrfeige meinen Kerl halbwegs regelmäßig. Und es tut mir immer mehr weh als ihm. Und meistens stimmt er mir zu, dass er es verdient hat.“

„Ich denke, jeder Mann, der mit mir zusammen war, hat schon mal eine von mir geknallt bekommen. Jeder einzelne hat es verdient – das sagt viel über meinen Männergeschmack!“

„Ich habe nie einen Partner geschlagen, aber einmal habe ich einem ehemaligen Soldaten ein blaues Auge verpasst. Es war der tollste Moment in meinem ganzen Leben.“

„Ich habe versucht, einen meiner Ex-Freunde mit meinem Auto zu überfahren. Nach dem zigsten Streit in dieser Woche hatte ich ihn so satt. Er ging mitten in meinem Gechreie raus, also stieg ich in mein Auto und folgte ihm. Leider ist der Hof meines Nachbarn meinem Zorn zum Opfer gefallen. Und die arme Frau dort war gerade am Gärtnern. Sie hat deshalb allerdings nie etwas zu mir gesagt. Ich frage mich, warum HAHAHAHAHAHAHA“

Und wie so oft, wenn manche Feministinnen richtig in Fahrt kommen, fehlt auch hier nicht das passende Statement eines männlichen „Allies“ (Verbündeten):

„Als jemand, der sowohl geohrfeigt als auch von mehr als einer Ex-Freundin geschlagen wurde, gibt es einen großen Unterschied zwischen geohrfeigt (sogar hart geohrfeigt) und hemmungslos verprügelt zu werden. Und jedes Mal habe ich es definitiv verdient. Eigentlich denke ich, dass wir das normalerweise tun.“ [31]

Wie sieht es mit den Folgen weiblicher Gewalttätigkeiten aus? Kann ein zartes, feenhaftes Wesen wirklich etwas gegen einen bulligen Zweimetermann ausrichten? Nun sind genauso wenig alle Frauen Elfen wie alle Männer Schränke. Häufig sind gerade ältere und hilfsbedürftige Männer das Opfer. Aber selbst wenn der Mann seiner Partnerin körperlich wirklich überlegen wäre, heißt das noch lange nicht, dass er seine Körperkraft auch richtig einsetzen kann oder will. Feministische Literatur zum Thema Gewalt innerhalb lesbischer Beziehungen warnt zu Recht ausdrücklich davor, automatisch die Frau mit der größeren Körpermasse zur Täterin zu stempeln. Oft genug geht die Gewalt von der kleineren, femininer wirkenden Partnerin aus. [32] Hier kommen nämlich psychologische Faktoren wie Temperament, Aggressivität, Hinterlist und Willensstärke ins Spiel. [33]

Gewalt in der Partnerschaft ist kein sportlicher Wettkampf, bei dem ein Ringrichter darauf achtet, dass beide Kontrahenten fair miteinander umgehen. Eine andere nicht allzu schwierige Taktik für eine siegreiche Auseinandersetzung besteht darin zuzuschlagen, wenn der andere nicht damit rechnet, etwa weil er dem Täter oder der Täterin den Rücken zuwendet oder schläft. [34] Eine Forscherin, die Polizeiprotokolle untersuchte, entdeckte dabei, dass 25 Prozent aller Fälle mit weiblichen Opfern als schwere Angriffe zu werten waren, aber 86 Prozent der Fälle mit männlichen Opfern. 82 Prozent der Frauen griffen zur Waffengewalt, aber nur 25 Prozent der Männer. 84 Prozent der von Männern davongetragenen Verletzungen waren so schwer, dass medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden musste. Die Hälfte von ihnen musste über Nacht oder länger im Krankenhaus bleiben. [35]

Einer britischen Studie zufolge sterben sogar mehr Männer als Frauen durch die Folgen häuslicher Gewalt, wenn man hierbei Tötungen und Selbstmorde zusammenzählt. [36]

Auch deutsche Studien belegen inzwischen, dass Frauen häusliche Gewalt häufiger initiieren und Männer häufiger Opfer werden. Wegweisend ist hier die im Jahr 2010 von dem Gender- und Anti-Diskriminierungsforscher Dr. Peter Döge veröffentlichte EKD-Studie Männer – die ewigen Gewalttäter?. Hier gaben 45 Prozent der befragten Männer und 41 Prozent der befragten Frauen an, häusliche Gewalt erlitten zu haben. [37] Auch die Sozialforscher Siegfried Lamnek, Jens Luedtke, Ralf Ottermann und Susanne Vogl gelangten in ihrem Fachbuch „Tatort Familie“ (Verlag für Sozialwissenschaften 2006) zu dem Ergebnis, dass Männer sowohl absolut als auch prozentual eher Opfer von Gewalt durch die Partnerin werden als umgekehrt. Einer Studie des Bundesfamilienministeriums zufolge hatte jeder vierte Mann in Beziehungen mit Frauen schon Gewalt erlebt – eine Rate, die sich mit der von Frauen deckt. [38]

Auf internationaler Ebene veröffentlichte die Fachzeitschrift Partner Abuse im Jahr 2013 die Ergebnisse eines Forschungsprojekts von bisher noch nie dagewesenem Umfang: 42 Wissenschaftler an 20 Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen untersuchten die gesamte seit 1990 vorliegende, akademisch anerkannte Fachliteratur zu diesem Thema, die volle 1700 Studien umfasste. Die daraus entstandene Analyse ist 2700 Seiten dick und führt unter anderem zu folgenden Erkenntnissen: Männer und Frauen verüben sowohl körperliche als auch nicht-körperliche Misshandlungen in ähnlichem Ausmaß, häusliche Gewalt erfolgt in der Regel wechselseitig, Frauen üben ähnlich stark Kontrolle aus wie Männer und einseitig ausgeübte Gewalt geht sogar häufiger von Frauen aus als von Männern. „Unser Forschungsprojekt basiert auf den Prämissen, dass jeder ein Recht auf seine eigene Meinung hat, aber nicht auf seine eigenen Fakten“, erklärte John Hamel, Herausgeber von Partner Abuse. Er vertrete die Auffassung, „dass diese Fakten für jeden offen verfügbar sein sollten und dass die Bekämpfung von häuslicher Gewalt auf der Grundlage dieser Fakten geschehen sollte anstatt auf der Grundlage von Ideologien und Gruppeninteressen.“ Der aktuelle Forschungsstand lege nahe, dass die Politik bei häuslicher Gewalt änderungsbedürftig sei; insbesondere müsse der von Frauen begangenen Gewalt, wechselseitigen Misshandlungen und den Bedürfnissen männlicher Opfer größere Aufmerksamkeit zukommen. Wenn Polizisten in Fällen von häuslicher Gewalt mit unklarer Täterschaft einfach den Partner festnehmen, der größer und stärker erscheine, stelle das eine Verletzung von Bürgerrechten dar: „Menschen, die sich gegen häusliche Gewalt engagieren, behaupten, es habe dabei immer um die Opfer zu gehen. Tja, manchmal ist das Opfer diejenige Person, die festgenommen worden ist.“ [39]

Was Deutschland angeht, bestätigte das Robert-Koch-Institut im Mai 2013 den Befund, dass Frauen „häufiger als Männer Ausübende körperlicher Partnergewalt, aber auch Ausübende von Gewalt gegenüber sonstigen Familienmitgliedern“ sind. Dabei erwähnten die Wissenschaftler des Robert-Koch-Instituts auch, dass die Themen „Frauen als Gewalttäterinnen“ und „Männer als Gewaltopfer“ noch weitgehend tabuisiert seien und sich der Blick der Forschung erst allmählich darauf richte. [40]

Weil häusliche Gewalt gerade mit männlichen Opfern ein so schwer ergründbares Terrain ist, gibt es unter der Vielzahl der vorliegenden Studien durchaus Abweichungen: Mal sind Frauen etwas häufiger Opfer, mal Männer. Mal tragen Frauen und mal Männer schwerere Verletzungen davon. In solchen Fällen hilft es, eine sogenannte Meta-Analyse anzulegen, die die Ergebnisse vieler anderer Untersuchungen zusammenfasst. Ein solcher aussagestarker Überblick stammt von dem deutschen Soziologen Bastian Schwithal. Bemerkenswert sind hier vor allem die Ergebnisse, was die Geschlechterverteilung bei besonders schweren Verletzungen angeht:

„Übersicht ‚Studien: Severe Violence‘ gibt die Ergebnisse von 94 Studien und Untersuchungen hinsichtlich schwerer Gewaltformen (’severe violence‘) wieder. Ähnlich wie bei ‚minor violence‘ lässt sich auch hier die Beobachtung machen, dass ein höherer Anteil an Frauen schwere Gewalt gegenüber einem Intimpartner gebraucht als umgekehrt. Das Verhältnis von Männern und Frauen im Hinblick auf ‚verübte Gewalt‘ ist 47,0% zu 53,0%. Bei ‚erlittener Gewalt‘ ergibt sich hinsichtlich der Geschlechtsverteilung folgendes Bild: 52,3% Männer gegenüber 47,7% Frauen hatten schwere Gewaltformen durch einen Intimpartner erlitten.“ [41]

Der beliebte feministische Glaube daran, dass häusliche Gewalt gleichbedeutend mit Männergewalt und eine Ausdrucksform des „Patriarchats“ ist, zerschellt zuletzt auch daran, dass diese Form der Gewalt in lesbischen Partnerschaften sehr viel häufiger vorkommt als in heterosexuellen und schwulen. So lag einer Studie zufolge, die 2011 im Journal of General Internal Medicine veröffentlicht wurde, bei lesbischen Ehepaaren die Rate von häuslicher Gewalt bei 35,4%. (Bei schwulen Paaren waren es 21,5 Prozent.) [42] Eine Studie des National Center for Injury Prevention and Control aus dem Jahr 2010 kam auf eine Rate von 43,8% von häuslicher Gewalt bei lesbischen Paaren. (Wieder liegen die schwulen Paare mit 26 Prozent deutlich dahinter.) [43] Und eine vergleichende Untersuchung, die im Journal of Consulting and Clinical Psychology veröffentlicht wurde, ermittelte bei den lesbischen Paaren eine Gewalthäufigkeit von 47,5% – erneut eine höhere Rate als bei schwulen und heterosexuellen Paaren in derselben Studie. [44] Wenn die Rate häuslicher Gewalt bei reinen Frauenpaaren besonders hoch und bei reinen Männerpaaren besonders niedrig ist: Wie glaubhaft ist dann die feministische Propaganda, der zufolge häusliche Gewalt vor allem durch Männer und Männlichkeit verursacht wird?

Neueste US-amerikanische Forschungsliteratur führte die Debatte weiter voran. Durch besonders gründliche Quellenarbeit zeichnet sich etwa Thomas B. James‘ Buch „Domestic Violence: The 12 Things You Aren’t Supposed to Know“ (Aventine Press) aus. Ein eigenes Kapitel dokumentiert Dutzende von Studien, die belegen, dass nicht Frauen, sondern Männer bei häuslicher Gewalt die schwereren Verletzungen davontragen, ein weiteres erläutert volle 78 Gründe, warum Männer über ihre Opfererfahrungen so selten berichten. Eine verdienstvolle Passage stellt schließlich zusammen, welche Faktoren (statt „das Patriarchat“) verschiedenen Untersuchungen zufolge tatsächlich stark zu Gewalttaten in der Partnerschaft beitragen (unter anderem geringes Selbstwertgefühl, Armut, Arbeitslosigkeit, Alkoholismus, Drogensucht, geistige Störungen, Stress, biologische und neurologische Einflüsse, Zusammenleben und/oder Elternschaft zweier sehr junger Partner, emotionale oder körperliche Misshandlungen in der Kindheit, schwache Eltern-Kind-Bindungen und so weiter).

Wenn es darum geht, wie häufig sich häusliche Gewalt online fortsetzt, kommt es zu einer Gleichverteilung zwischen Frauen und Männern. Das ermittelte das US-amerikanische Data and Society Research Institute auf der Grundlage von 3000 Befragten, die berichteten, welches übergriffige Online-Verhalten sie von jetzigen oder früheren Partnern erfahren hatten. In diese Kategorie fielen Handlungen wie körperliche Bedrohungen, Online-Stalking oder die Drohung, Nacktfotos des Opfers online zu stellen. Zwölf Prozent der Befragten beiderlei Geschlechts berichteten, solchen Dingen ausgesetzt gewesen zu sein. Deutlich höhere Zahlen gab es in der Altersgruppe von 15-29 Jahren, sowie generell bei häuslicher Gewalt unter Homo- und Bisexuellen sowie den unteren Schichten. „Wir haben diese Weltsicht, dass Frauen die Opfer und Männer die Täter sind“, erklärte die leitende Forscherin Michele Ybarra. „Dadurch werden die Männer, die Opfer sind, zum Schweigen gebracht.“ [45]

In diesen Problembereich gehört auch, dass Männer in Trennungssituationen ein höheres Risiko eingehen, Gewaltopfer zu werden. „Jeder zweite Trennungsvater wird Opfer häuslicher Gewalt“ betitelte der österreichische Väterrechtsverein „Vaterverbot“ die Pressemitteilung zu einer Studie, die zu eben jenem Ergebnis gelangte. In der Pressemitteilung heißt es weiter:

„Von den befragten 515 Trennungsvätern gaben 59% an, Gewalt durch ihre Partnerin erlebt zu haben. Dieses Ergebnis deckt sich mit Ergebnissen deutscher [Habermehl, Amendt] wie auch internationaler Studien. (…) Nur 15% der befragten männlichen Gewaltopfer zeigten die erlebte Gewalt behördlich an. Bei der Deutschen Pilotstudie ‚Gewalt gegen Männer‘, hat kein Einziger der befragten Opfer Anzeige erstattet. Und dies obwohl 5% Angst hatten, ernsthaft oder lebensgefährlich verletzt zu werden. Von den 15%, die eine Anzeige erstatteten, fühlten sich 5% von den Behörden unterstützt, 95% im Stich gelassen. Eine wesentliche Rolle für die Zurückhaltung bei Anzeigen spielt eine Art Immunität der Mutter, die auch als Gewalttäterin kaum Konsequenzen oder gar Obsorgeverlust der involvierten Kinder zu befürchten hat. Väter werden vielfach mit Kindesvorenthaltung erpresst, erfahrene Gewalt nicht zur Anzeige zu bringen. Das Recht des Mannes auf Gewaltschutz steht der Angst gegenüber, den Kontakt zu den eigenen Kindern für lange oder immer zu verlieren.“ [46]

Bei solchen Dingen wird sichtbar, wie sehr Diskriminierungen von Männern in einem Bereich (häusliche Gewalt) mit Diskriminierungen in anderen Bereichen (Väterrechte) zusammenhängen. Dabei zeigt sich Diskriminierung in diesem Bereich auch darin, dass einem ehrenamtlich betriebenen Projekt wie dem Berliner „Männerhaus“ – einer Notunterkunft für Männer in akuten Krisensituationen – eine finanzielle Unterstützung von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen versagt blieb. [47] Ähnlich ergeht es vergleichbaren privat gegründeten Projekten: Ein „Männerhaus“ zu fördern sei „angesichts endlicher Haushaltsmittel nicht gerechtfertigt“, erklärte Andreas Aumann, Pressereferent im Bundesfamilienministerium. Eine staatliche Förderung für die bundesweit mehr als 400 Frauenhäuser hingegen ist kein Problem. [48] Als Folge solcher strukturell bedingter Einseitigkeit kann ein weibliches Gewaltopfer auf ein breites Netz an Beratungsstellen, Notrufen, Selbsthilfegruppen und anderen Unterstützern zurückgreifen. Ein Mann, stellte Bettina Hammer in einem Telepolis-Artikel fest, ist für all diese Organisationen nur als Täter existent und spielt als Hilfesuchender keine Rolle:

„Das fehlende Bewusstsein für Gewalt gegen Männer innerhalb von Beziehungen ist das Resultat eines archaischen Denkens, das den Mann noch immer auf den harten, starken, alles aushaltenden Kerl reduziert, der sich ’nicht so anstellen soll‘. (…) Das Zerrbild des Mannes, der sich der Furie mit dem Nudelholz gegenübersieht und unter den Tisch verkriecht, zeigt bis heute auf, dass Gewaltandrohung je nach Geschlecht des Täters unterschiedlich bewertet wird. Der Mann unter dem Tisch, der sich vor der im wahrsten Sinne des Wortes wütenden Frau versteckt, wirkt komisch. Eine Frau in der gleichen Position nicht.“

In Deutschland wird dieses reaktionäre Rollenbild nicht zuletzt von staatlichen Stellen aufrechterhalten. So erhält die „Berliner Interventionszentrale bei häuslicher Gewalt (BIG)“ für die Verbreitung evidenzfreier Parolen wie „Häusliche Gewalt wird fast ausschließlich von Männern ausgeübt“ jährlich 250.000 Euro aus dem Etat des Berliner Wirtschaftssenators. [49] Gleichzeitig bleibt für seriöse Forschung die finanzielle und politische Unterstützung aus: Als Peter Döge im November 2010 seine Gewaltstudie auf der Abschlussveranstaltung der EKD zur Dekade des Ökumenischen Rates der Kirchen „Gewalt überwinden“ vorstellte, glänzte trotz Einladung das Bundesfamilienministerium ähnlich mit Abwesenheit, wie es sonst bei Veranstaltungen zur Jungenkrise Sitte ist.

„Das Thema ist nach wie vor ein No go“, weiß Gewaltforscher und Partnerschaftssoziologe Bastian Schwithal. Von der Politik und den staatlichen Institutionen werde der Problembereich häusliche Gewalt oft einseitig dargestellt; eine auf sachlichen Fakten basierende Diskussion sei mit vielen nicht möglich. „Auf dem Gebiet bestand ein regelrechtes Forschungsverbot“ stellte auch der Geschlechterforscher Gerhard Amendt fest, der inzwischen eine Abschaffung von Frauenhäusern zugunsten von Gewaltschutzhäusern für beide Geschlechter fordert. Die Veröffentlichung von Daten und Analysen über Gewalt durch Frauen sei häufig unterdrückt worden. [50]

Die Folge davon ist eine sexistische und irreführende Herangehensweise an dieses Problem, die sich bei zahlreichen staatlichen Stellen wiederfindet. „Häusliche Gewalt wird in über 80% der Fälle von Männern ausgeübt“, heißt es beispielsweise auf der Website des Berliner Senats. [51] Das Bundesgesundheitsministerium führt Aktionen unter der Leitlinie „Häusliche Gewalt als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen bekämpfen“ durch. [52] Der Pressedienst des deutschen Bundestages meldete am 6. August 2008: „Männer, die gegen ihre Partnerinnen gewalttätig geworden sind, sollen im Rahmen spezieller Programme zu Änderungen ihres Verhaltens und ihrer Wahrnehmung gelangen. (…) Im Strafgesetzbuch soll zudem ein Passus geändert werden mit dem Ziel, die Weisung zu erteilen, an einem Täterprogramm teilzunehmen. Die Länderkammer erläutert unter anderem, besondere Bedeutung habe das Programm für bislang nicht vorbelastete Männer. Wenn sie die Auflage, an einem Täterprogramm teilzunehmen, nicht erfüllten, drohe ihnen eine Anklage oder eine Verurteilung. Dies sei nicht zuletzt im Interesse eines wirkungsvollen Opferschutzes.“ Frauen kommen als Täter erst gar nicht vor. Auch dass häusliche Gewalt in der Mehrzahl der Fälle wechselseitig erfolgt und sich in einer Eskalationsspirale immer weiter hochschraubt, wird ignoriert.

Stattdessen wird die alte Linie weiter fortgesetzt. So heißt es in einer am 12.10.2012 verschickten Pressemitteilung des Hessischen Justizministeriums: „Das Anti-Gewalt-Training mit Männern, die Frauen schlagen, wird künftig nicht mehr auf Lottomittel angewiesen sein. Der Staatssekretär berichtete, Justizminister Jörg-Uwe Hahn habe mit dem Finanzminister vereinbart, dass ein Mehrbedarf für die Förderung der Täterarbeit in Höhe von jeweils 100.000 Euro in den Haushaltsplan 2013/2014 des Hessischen Ministeriums der Justiz, für Integration und Europa aufgenommen wird, um hessenweit die Opfer, die Frauen, zu schützen.“ [53] Auch in der Istanbul-Konvention des Europarats zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen aus dem Jahr 2014 wird so getan, als seien nur Frauen von häuslicher Gewalt betroffen. [54]

Nicht zuletzt durch unermüdliche Sisyphusarbeit sowohl von Männerrechtlern als auch von Kriminologen und Soziologen hat dieser Skandal inzwischen zumindest punktuell die Medien erreicht. So machte am 3. November 2010 das Magazin Kulturzeit (3sat) darauf aufmerksam, dass die männlichen Opfer von häuslicher Gewalt (8000 allein in Berlin im Jahr 2009) von der Politik bislang komplett ignoriert werden. Besonders heikel ist es, dass den von häuslicher Gewalt betroffenen Männern aufgrund der bestehenden Klischees, die beständig festzementiert werden, von Polizisten oft nicht geglaubt wird. „Ich habe von Fällen gehört“, berichtet der Soziologe Ludger Jungnitz, „wo Betroffene ausgelacht wurden oder es nicht geschafft haben, eine Anzeige zu erstatten.“ [55]

Die Journalistin Katharina Peter schildert in einem Artikel über dieses Thema die Situation eines oft misshandelten Ehemanns, der, als er einmal vor lauter Angst die Polizei gerufen habe, von den Beamten abgeführt wurde, obwohl er bereits am Kopf blutete: „Für die Polizisten war sofort ich der Täter.“ [56]

Der Kampf gegen häusliche Gewalt befand sich auf einem recht guten Weg, bevor er unter die Feministinnen fiel. So berichtet Erin Pizzey, die Begründerin der modernen Frauenhausbewegung und Autorin des ersten Buchs über häusliche Gewalt überhaupt („Scream Quietly Or The Neighbours Will Hear“, 1974), in der Daily Mail vom 22. Januar 2007 Folgendes über ihre Erfahrungen:

„Ich war entschlossen, die Kette der Gewalt zu durchbrechen. Aber als die örtliche Zeitung die Geschichte über unser Haus aufgriff, begann ich mir über eine ganz andere Bedrohung Gedanken zu machen. Ich wusste, dass die radikalfeministische Bewegung massiv an Zulauf verlor, weil vernünftigere Frauen ihre männer- und familienfeindliche Ausrichtung ablehnten. Also suchten die Feministinnen jetzt nicht nur nach einem Thema, sondern sie wollten auch Geld. 1974 organisierten die Frauen, die in meiner Zuflucht lebten, ein Treffen in unserem örtlichen Gemeindesaal, um andere Gruppen zu ermuntern, im ganzen Land Zufluchtsstätten zu eröffnen. Wir waren verblüfft und verängstigt über die radikalen lesbischen und feministischen Aktivistinnen, die ich dort teilnehmen sah. Diese wählten sich selbst in eine landesweite Bewegung. Nach einem hitzigen Streit verließ ich mit meinen misshandelten Müttern den Saal – und was ich am meisten befürchtet hatte, geschah. Innerhalb weniger Monate kaperten die Feministinnen die Bewegung zur Bekämpfung häuslicher Gewalt, nicht nur in Großbritannien, sondern international. (…) Sie profilierten sich mit vereinfachenden Äußerungen, die genauso dumm wie parteiisch waren: ‚Alle Frauen sind unschuldige Opfer der Gewalt der Männer‘, erklärten sie. Sie eröffneten die meisten Zufluchtsstätten des Landes und verboten Männern, darin zu arbeiten oder in ihrer Verwaltung zu sitzen. (…) Mit der ersten Spende, die wir 1972 erhielten, hatten wir auch einen männlichen Spielgruppenleiter eingestellt, denn wir spürten, dass unsere Kinder die Erfahrung guter, sanfter Männer brauchten. Wir entwarfen ein Behandlungsprogramm für Frauen, die erkannten, dass auch sie gewalttätig und dysfunktional waren. Und wir konzentrierten uns auf Kinder, die durch Gewalt und sexuellen Missbrauch verletzt waren. Die feministischen Flüchtlinge allerdings fuhren damit fort, Trainingsprogramme zu entwerfen, die ausschließlich männliche Gewalt gegen Frauen beschrieben. Langsam wurde der Polizei und anderen Organisationen das Gehirn dahin gehend gewaschen, dass sie die Forschungsergebnisse ignorierten, die bewiesen, dass auch Männer Opfer sein konnten. Trotz Attacken in der Presse durch feministische Journalistinnen und trotz anonymer Drohanrufe fuhr ich damit fort zu argumentieren, dass Gewalt ein erlerntes Verhaltensmuster aus der frühen Kindheit sei. Als ich Mitte der achtziger Jahre mein Buch ‚Prone to Violence‘ über gewaltbereite Frauen und ihre Kinder veröffentlichte, wurde ich von Hunderten feministischer Frauen belagert, die Schilder schwenkten wie ‚Alle Männer sind Schweine‘ und ‚Alle Männer sind Vergewaltiger‘. Wegen Drohungen, mir Gewalt anzutun, konnte ich mich nur unter Polizeischutz im Land bewegen.“ [57]

Von ähnlichen Erfahrungen weiß der Anti-Gewalt-Berater und -Pädagoge Burkhard Oelemann zu berichten. Als seine Beratungsstelle mit Männern und Jungen arbeitete, die körperlich gewalttätig wurden, sei er „von der damaligen Frauen-Politik geradezu hofiert“ worden und habe „sehr viel mediale Aufmerksamkeit“ erhalten. „Doch dies änderte sich schnell, als wir in der Öffentlichkeit deutlich darauf bestanden, dass die Gewalt von Männern und Jungen in keiner Weise deren Dämonisierung rechtfertigen würde. Wir wiesen zum Beispiel immer wieder darauf hin, dass der größte Teil aller Gewaltopfer männlich ist.“

Bis zur Jahrtausendwende, berichtet Oelemann, sei auch er davon ausgegangen, dass der weitaus überwiegende Teil aller häuslicher Gewalt von Männern verübt wurde. „Die Erfahrungen aus der Arbeit mit den Klienten sprachen auch mehrheitlich dafür, denn bis auf ganz wenige Ausnahmen hatten uns Männer aufgesucht, die initiativ ihre Partnerinnen oder Partner oder Kinder geschlagen hatten. Heute weiß ich: Es lag an unserer Werbung, mit der wir genau diese Zielgruppe angesprochen hatten.“

Anfang dieses Jahrtausends stieß Oelmann auf die internationalen Forschungsergebnisse über die hohe Rate an männlichen Opfern. „Ich las die biografischen Äußerungen von verschiedenen Forschern und Forscherinnen, die um ihr Leben fürchten mussten, wenn sie die wahre Verteilung im Täterverhalten bei häuslicher Gewalt veröffentlichen wollten.“ Trotzdem habe er sich dafür entschieden, auch für gewalttätige Frauen ein Konzept zu entwickeln, mit dem diese ihre Aggression in den Griff bekommen konnten. Jetzt allerdings blieb der feministische Beifall plötzlich aus:

„Sprach ich von Frauen als Tätern wurde sofort relativiert, verleugnet und einige Frauen reagierten sehr wütend, ja beinahe cholerisch. Ich wurde beschimpft, und mir wurde vorgehalten, ich solle mich als Mann gefälligst um Männer und Jungen als Täter kümmern – obwohl ich mit zu den ersten gehörte, die genau dies in Deutschland getan hatten. (…) Die extremste Reaktion erlebte ich um die Jahrtausendwende herum auf einem Kongress in Düsseldorf, auf dem auch Professor Michael Bock über die Einseitigkeit des Gewaltschutzgesetzes sprach. Er wurde ausgepfiffen und niedergeschrien von allen ‚Expertinnen‘ jedweder politischer oder sozialer Coleur, die auf dem Podium saßen oder als Gäste geladen waren.

Mir wurde klar, dass ein solches Verhalten von Erwachsenen sich nur erklären lässt, wenn man psychologische Diagnosen oder das Wissen über Gruppendynamiken zu Rate zieht.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Mehrheit der Frauen und Männer, die politisch oder professionell im sozialen Bereich mit diesem Thema konfrontiert werden, noch heute eher negierend bis dämonisierend reagiert, und nur die Minderheit – sicher nicht mehr als 20 bis 30 Prozent – dem Thema gegenüber offen ist. Besonders offen sind übrigens die Täterinnen selbst. Von ihnen hören meine Kolleginnen und Kollegen eigentlich durchweg, dass sie sehr froh darüber sind, endlich ein konkretes Beratungsangebot zu bekommen.“ [58]

Der Antidiskriminierungs-Wissenschaftler und Geschlechterforscher Dr. Peter Döge berichtet in seinem Aufsatz „Wer die Macht hat, muss nicht lernen“ ebenfalls über „heftigste Abwehrreaktionen im deutschen Gewaltdiskurs, in den sich die mechanistischen Deutungsmuster geradezu eingemeißelt haben.“ Bei der Befragung von Mitarbeiterinnen in Thüringer Frauenhäusern habe sich große Unkenntnis über den Stand der Forschung verbunden mit der „apodiktischen Behauptung, häusliche Gewalt sei ausschließlich Männergewalt“. Jeder empirische Befund, der diese Weltsicht in Zweifel ziehen könnte, werde in Abrede gestellt oder einfach nicht zu Kenntnis genommen. [59]

Dieses Problem wird erheblich dadurch verschlimmert, dass die deutsche Politik diese feministische Einseitigkeit übernimmt, was dazu führt, dass die männerpolitischen Aktivisten, die Gewaltschutzhäuser auch für männliche Opfer etablieren möchten, aufgrund fehlender staatlicher Unterstützung häufig scheitern. Einer von ihnen, Tristan Rosenkranz, zog sich nach Jahren vergeblichen Kämpfens 2017 von der Männerarbeit zurück und schildert in einem abschließenden Fazit, wie die verschiedensten großen Parteien (CDU, SPD, FDP, Grüne und Linke) mehrfach Befürwortungen, Unterstützungs- sowie Finanzierungszusagen für eine Schutzwohnung für von häuslicher Gewalt betroffene Männer aussprachen, sie jedoch alle wortbrüchig wurden und es in keinem der Fälle zu einer tatsächlichen Unterstützung kam. [60]

„Die 400 Frauenhäuser, die wir haben, gibt es auch nur, weil dahinter eine soziale Bewegung steht“, argumentierte im Jahr 2010 der Soziologe Hans-Joachim Lenz. „Und das Dramatische bei den Männern ist sozusagen, dass die politische Bewegung bei den Männern fehlt, die dieses Thema nach außen bringt.“ [61] Ähnlich äußerte sich die Nürnberger Kriminalhauptkommissarin Cora Miguletz: „Die Männer müssen jetzt das Gleiche tun, wie die Frauen vor 20 Jahren – sie müssen sich eine Lobby schaffen.“ [62]

Inzwischen hat die deutsche Männerechtsbewegung an Aufmerksamkeit gewonnen – auch wenn sie aus dem feministischen Lager noch vielfach angefeindet und verunglimpft wird – und sorgt dafür, dass das Tabu um männliche Gewaltopfer zumindest ein wenig wankt. Ein erster Erfolg ist das immer stärkere Aufweichen der Dunkelziffer: Immer mehr geprügelte Männer trauen sich deshalb, diese Taten zur Anzeige zu bringen. Dadurch ist inzwischen auch in den Statistiken der Kriminalpolizei fast jedes dritte Prügel-Opfer im Haushalt ein Mann. Wenn man ganz viel Glück hat, wird das in unseren Leitmedien sogar einmal berichtet. [63]

Dabei würde es sogar einen besseren Gewaltschutz für Frauen bedeuten, wenn man weiblicher Aggression dieselbe Beachtung wie männlicher Aggression schenken würde. Die amerikanische Sozialwissenschaftlerin Deborah Capaldi nämlich weist in ihrer Studie From Ideology to Inclusion 2009: New Directions in Domestic Violence Research and Intervention auf einen oft übersehenen Faktor bei häuslicher Gewalt hin: Die Höhe des Risikos einer Frau, Opfer zu werden, hängt maßgeblich davon ab, wie sehr sie selbst dazu neigt, häusliche Gewalt auszuüben. So zeige sich bei Studien über Frauen, die in einem Frauenhaus lebten, dass zwei Drittel von ihnen im vergangenen Jahr selbst schwere Gewalt gegen ihren Partner ausgeübt hatten. Und Männer, die in der Partnerschaft mit einer Frau körperlich aggressiv sind, weisen bei einer anderen, friedlicheren Partnerin ein gänzlich anderes Verhalten auf – was die Behauptung, bestimmte Männer seien nun mal Schläger, widerlegt. All dies, so Dr. Capaldi, zeige, dass die gängigen Versuche, häusliche Gewalt zu bekämpfen, wobei der tatsächliche Stand der Forschung ignoriert wird, auch Frauen weit eher schaden als nutzen. [64]

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[1] Vgl. N.N.: Jährlich werden in Deutschland 100 000 Frauen Opfer häuslicher Gewalt. In: Süddeutsche Zeitung vom 25.11.2017. Online unter http://www.sueddeutsche.de/panorama/internationaler-tag-gegen-gewalt-an-frauen-jaehrlich-werden-in-deutschland-frauen-opfer-haeuslicher-gewalt-1.3765670.

[2] Vgl. Stoldt, Till-Reimer: NRW wirft Blick ins Dunkel von Beziehungen. In: Die Welt vom 18.12.2018, online unter https://www.welt.de/regionales/nrw/article185677676/Gewaltstudie-NRW-wirft-Blick-ins-Dunkel-der-Beziehungen.html.

[3] Martin Fieberts Bibliographie steht online unter https://web.csulb.edu/~mfiebert/assault.htm.

[4] Vgl. Farrell, Warren: Women Can’t Hear, What Men Don’t Say. New York 1999, S. 129.

[5] Vgl. Cook, Philip: Abused Men: the Hidden Side of Domestic Violence. Westport 1997, S. 8.

[6] Vgl. Pearson, Patricia; When She Was Bad: Violcnt Women and the Myth of Innocence. New York 1997, S. 119-120; Cook, Philip: Abused Men: the Hidden Side of Domestic Violence. Westport 1997, S. 8-9; Cose, Ellis: A Man’s World. How Real Is Male Privilege – and How High Is the Price? New York 1995, S. 224-226; Matussek, Matthias: Die vaterlose Gesellschaft. Überfällige Anmerkungen zum Geschlechterkampf. Reinbek bei Hamburg 1998, S. 178-179 sowie Sommers, Christina Hoff: Who Stole Feminism? How Women Have Betrayed Women. New York 1994, S. 194.

[7] Vgl. Cook, Philip: Abused Men: the Hidden Side of Domestic Violence. Westport 1997, S. 11; Fillion, Kate: Lip Service: The Truth About Women’s Darker Side in Love, Sex and Friendship. New York 1996, S. 230 sowie Pearson, Patricia; When She Was Bad: Violcnt Women and the Myth of Innocence. New York 1997, S. 120.

[8] Vgl. Farrell, Warren: Women Can’t Hear, What Men Don’t Say. New York 1999, S. 129.

[9] Vgl. Cook, Philip: Abused Men: the Hidden Side of Domestic Violence. Westport 1997, S. 9.

[10] Vgl. Farrell, Warren: Women Can’t Hear, What Men Don’t Say. New York 1999, S. 139-140 sowie Fillion, Kate: Lip Service: The Truth About Women’s Darker Side in Love, Sex and Friendship. New York 1996, S. 231.

[11] Vgl. zu den letztgenannten Studien Farrell, Warren: Women Can’t Hear, What Men Don’t Say. New York 1999, S. 130-134.

[12] Vgl. Farrell, Warren: Women Can’t Hear, What Men Don’t Say. New York 1999, S. 145-146.

[13] Vgl. Petersen, Austin: „Relationship Terrorists“ Study Finds Women More Likely To Be Physically Abusive Than Men. Online seit dem 25.6.2014 unter https://thelibertarianrepublic.com/relationship-terrorists-study-finds-women-likely-physically-abusive-men/#.U6ssDvl_vcx.

[14] Cose, Ellis: A Man’s World. How Real Is Male Privilege – and How High Is the Price? New York 1995, S. 225.

[15] Vgl. Cook, Philip: Abused Men: the Hidden Side of Domestic Violence. Westport 1997, S. 112 sowie Sommers, Christina Hoff: Who Stole Feminism? How Women Have Betrayed Women. New York 1994, S. 200.

[16] Vgl. Cose, Ellis: A Man’s World. How Real Is Male Privilege – and How High Is the Price? New York 1995, S. 227 sowie Pearson, Patricia; When She Was Bad: Violcnt Women and the Myth of Innocence. New York 1997, S. 121.

[17] Vgl. Cook, Philip: Abused Men: the Hidden Side of Domestic Violence. Westport 1997, S. 10-11 sowie Pearson, Patricia; When She Was Bad: Violcnt Women and the Myth of Innocence. New York 1997, S. 122.

[18] Vgl. Cook, Philip: Abused Men: the Hidden Side of Domestic Violence. Westport 1997, S. 114.

[19] Vgl. Cook, Philip: Abused Men: the Hidden Side of Domestic Violence. Westport 1997, S. 112 sowie Sommers, Christina Hoff: Who Stole Feminism? How Women Have Betrayed Women. New York 1994, S. 200.

[20] Vgl. Cook, Philip: Abused Men: the Hidden Side of Domestic Violence. Westport 1997, S. 115.

[21] Vgl. Cook, Philip: Abused Men: the Hidden Side of Domestic Violence. Westport 1997, S. 118-119.

[22] Vgl. Sommers, Christina Hoff: Who Stole Feminism? How Women Have Betrayed Women. New York 1994, S. 13-14.

[23] Vgl. Sommers, Christina Hoff: Who Stole Feminism? How Women Have Betrayed Women. New York 1994, S. 188-192.

[24] Vgl. Farrell, Warren: Mythos Männermacht. Frankfurt am Main 1995, S. 143.

[25] Vgl. Matussek, Matthias: Die vaterlose Gesellschaft. Überfällige Anmerkungen zum Geschlechterkampf. Reinbek bei Hamburg 1998, S. 179.

[26] Vgl. Thomas, David: Auch Männer wollen aufrecht gehen, oder Warum es heute so schwierig ist, ein Mann zu sein. Bergisch Gladbach 1993, S. 310.

[27] Vgl. Huber, Marius: Mädchen, die ihren Freund schlagen. In: Tages-Anzeiger vom 6.5.2015. Online unter https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Maedchen-die-ihren-Freund-schlagen/story/31532839.

[28] Vgl. Baumgartner, Fabian: So viele Teenager erleben Gewalt in Beziehungen. In: Neue Zürcher Zeitung vom 10.7.2018, online unter https://www.nzz.ch/zuerich/maedchen-schlagen-und-schubsen-in-der-beziehung-haeufiger-als-knaben-ld.1401524.

[29] Vgl. Huber, Marius: Mädchen, die ihren Freund schlagen. In: Tages-Anzeiger vom 6.5.2015. Online unter https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Maedchen-die-ihren-Freund-schlagen/story/31532839.

[30] Vgl. Hoyle, Antonia: Why ARE modern women so aggressive? It’s been called the dark side of equality – a surge in respectable women flying into violent rages for the most trivial reasons. in: Daily Mail vom 14.9.2016. Online unter http://www.dailymail.co.uk/femail/article-3789957/Why-modern-women-aggressive-s-called-dark-equality-surge-respectable-women-flying-violent-rages-trivial-reasons.html.

[31] Vgl. Morrissey, Tracie Egan: Have You Ever Beat Up A Boyfriend? Cause, Uh, We Have. Online seit dem 28.8.2007 unter https://jezebel.com/294383/have-you-ever-beat-up-a-boyfriend-cause-uh-we-have.

[32] Vgl. Pearson, Patricia; When She Was Bad: Violcnt Women and the Myth of Innocence. New York 1997, S. 117 sowie Young, Cathy: Ceasefire! Why Women and Men Must Join Forces to Achieve True Equality. New York 1999, S. 95.

[33] Vgl. Pearson, Patricia; When She Was Bad: Violcnt Women and the Myth of Innocence. New York 1997, S. 117.

[34] Vgl. Young, Cathy: Ceasefire! Why Women and Men Must Join Forces to Achieve True Equality. New York 1999, S. 95.

[35] Vgl. Cook, Philip: Abused Men: the Hidden Side of Domestic Violence. Westport 1997, S. 15-17.

[36] Vgl. Davis, Richard: Domestic violence-related deaths. In: Journal of Aggression, Conflict and Peace Research, Vol. 2, Nr. 2/2010, S. 44-52. Online unter http://www.emeraldinsight.com/journals.htm?articleid=1932362.

[37] Vgl. Döge, Peter: Männer – die ewigen Gewalttäter? Verlag für Sozialwissenschaften 2011. Die Kurzfassung steht online unter http://www.ekir.de/maenner/Downloads/sonderauswertung.pdf. Allerdings wird in Döges Studie schwere Gewalt gegen Frauen häufiger verzeichnet (was kein Konsens in den Studien zur häuslichen Gewalt ist).

[38] Mehrere Medien berichteten über diese Studie, darunter das ZDF-Frauenmagazin „Mona Lisa“ am 14.7.2012. Die Website zu diesem Beitrag steht noch online unter http://monalisa.zdf.de/ZDF/zdfportal/web/ZDF.de/ML-mona-lisa/2942178/23434128/7f2198/Wenn-Frauen-zuschlagen.html.

[39] Vgl. N.N.: Unprecedented Domestic Violence Study Affirms Need to Recognize Male Victims. Online veröffentlicht am 21.5.2013 unter http://www.prweb.com/releases/2013/5/prweb10741752.htm mit Verweis auf das Partner Abuse State of Knowledge Project unter http://domesticviolenceresearch.org. Vgl. speziell dazu, dass einseitig ausgeübte häusliche Gewalt häufiger von Frauen als von Männern ausgeht, Hamels, John und Nicolls, Tonia: Familiäre Gewalt im Fokus, Ikaru 2014,  S. 172.

[40] Vgl. Ternieden, Hendrik und Schulz, Benjamin: Gewalt gegen Männer: „Ich habe die Messer im Haus versteckt“, veröffentlicht am 28.5.2013 unter http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/degs-studie-auch-maenner-werden-in-beziehungen-opfer-von-gewalt-a-902153.html.

[41] Vgl. Schwithal, Bastian: Weibliche Gewalt in Partnerschaften: Eine synontologische Untersuchung. Books on Demand 2005, S. 136.

[42] Vgl. Ard, Kevin und Makadon, Harvey: Addressing Intimate Partner Violence in Lesbian, Gay, Bisexual, and Transgender Patients. In: Journal of General Internal Medicine. Vol. 26, Nr. 8/2011, S. 930-933. Online unter https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3138983.

[43] Vgl. Walters, Mikel und andere: The National Intimate Partner and Sexual Violence Survey (NISVS): 2010 Findings on Victimization by Sexual Orientation, S. 18-19. Herausgegeben im Jahr 2013. Online unter https://www.cdc.gov/violenceprevention/pdf/nisvs_sofindings.pdf.

[44] Vgl. Balsam, Kimberly und andere: Victimization Over the Life Span: A Comparison of Lesbian, Gay, Bisexual, and Heterosexual Siblings. In: Journal of Consulting and Clinical Psychology Vol. 73, Nr. 3/2005, S. 477– 487.

[45] Vgl. Janjigian, Lori: Men and women are equally vulnerable to domestic abuse online. Online seit dem 19.1.2017 unter https://www.businessinsider.com.au/study-men-women-equally-vulnerable-to-domestic-abuse-online-2017-1.

[46] Der von mir zitierte Absatz entstammt der Pressemitteilung zur Studie, online zu finden unter http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20100816_OTS0008/jeder-zweite-trennungsvater-wird-opfer-haeuslicher-gewalt. Die Studie selbst steht unter http://www.vaterverbot.at/fileadmin/downloads/gewaltbericht_vaterverbot_2010.pdf online.

[47] Vgl. Hollstein, Walter: Was vom Manne übrig blieb. Aufbau 2008, S. 253.

[48] Vgl. Vukovic, Sonja: „Erzählen Sie mal als Mann, dass Ihre Frau Sie geschlagen hat“. Spiegel-Online vom 22.7.2008, online unter http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/haeusliche-gewalt-erzaehlen-sie-mal-als-mann-dass-ihre-frau-sie-geschlagen-hat-a-552331.html.

[49] Vgl. Klonovsky, Michael und Wendt, Alexander: Benachteiligt? Wer denn? In: Focus Nr. 38/2009. online unter http://www.focus.de/panorama/boulevard/gesellschaft-benachteiligt-wer-denn_aid_435162.html.

50l] Vgl. Trudslev, Alexandra und Briseno, Cinthia: Die verdrängte Gewalt. Spiegel-Online vom 22.9.2010 unter http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/weibliche-uebergriffe-die-verdraengte-gewalt-a-718585.html.

[51] Vgl. https://www.berlin.de/ba-neukoelln/politik-und-verwaltung/beauftragte/gleichstellung/artikel.149628.php.

[52] Vgl. https://sozial.de/haeusliche-gewalt-als-eines-der-groessten-gesundheitsrisiken-fuer-frauen-bekaempfen.html.

[53] Vgl. Liedel, Hans: Justizstaatssekretär Dr. Rudolf Kriszeleit: Anti-Aggressionstraining für Männer,die Frauen schlagen. Online ohne Datum unter http://bit.ly/2iMnvww.

[54] Vgl. Schleim, Stephan: Sexuelle Gewalt: Neue Studien belegen geringe Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Opfern. Online seit dem 13.10.2016 unter https://www.heise.de/tp/features/Sexuelle-Gewalt-Neue-Studien-belegen-geringe-Unterschiede-zwischen-maennlichen-und-weiblichen-Opfern-3347411.html.

[55] Vgl. Peter, Katharina: Das Tabu der geprügelten Männer. Online unter https://web.archive.org/web/20161220164536/http://www.news.de/gesundheit/797996049/das-tabu-der-gepruegelten-maenner/1/.

[56] Vgl. Peter, Katharina: Das Tabu der geprügelten Männer. Online unter https://web.archive.org/web/20161220164536/http://www.news.de/gesundheit/797996049/das-tabu-der-gepruegelten-maenner/1/.

[57] Vgl. Pizzey, Erin: How feminists tried to destroy the family. In: Daily Mail vom 12.1.2007. Online unter http://www.dailymail.co.uk/news/article-430702/How-feminists-tried-destroy-family.html.

[58] Hoffmann, Arne im Interview mit Burkhard Oelemann: „Die Lynchaufrufe sind ein logisches Produkt jahrzehntelanger Dämonisierung“. Online seit dem 9.4.2012 unter https://www.cuncti.net/geschlechterdebatte/27-burkhard-oelemann-qdie-lynchaufrufe-sind-ein-logisches-produkt-jahrzehntelanger-daemonisierungq.

[59] Vgl. Döge, Peter: Wer die Macht hat, muss nicht lernen – Bericht aus den Höhen und Tiefen langjähriger Gender-Beratung. In: Kuhla, Eckhard (Hrsg.): Schlagseite. Sich 2011, S. 268-285, hier S. 280-281.

[60] Vgl. Rosenkranz, Tristan: Thüringer Gewaltschutz aus humanistischer Perspektive: ein ernüchterndes Fazit. Online seit dem 3.7.2017 unter https://gleichmass.wordpress.com/2017/07/03/thueringer-gewaltschutz-aus-humanistischer-perspektive-ein-ernuechterndes-fazit.

[61] Vgl. König, Jürgen im Interview mit Hans-Joachim Lenz: „Wenn er nicht zurückschlägt, dann gilt er als Weichei“. Online seit dem 13.9.2010 unter http://www.deutschlandfunkkultur.de/wenn-er-nicht-zurueckschlaegt-dann-gilt-er-als-weichei.954.de.html?dram:article_id=145609.

[62] Vgl. Hinz, Nicole: Wenn Frauen ihre Männer terrorisieren. Online seit dem 13.12.2008 unter http://www.nordbayern.de/2.242/2.229/wenn-frauen-ihre-manner-terrorisieren-1.492814.

[63] Vgl. Dowideit, Anette: Fast jedes dritte Prügel-Opfer im Haushalt ist ein Mann. In: Die Welt vom 11.9.2016 unter https://www.welt.de/vermischtes/article158041327/Fast-jedes-dritte-Pruegel-Opfer-im-Haushalt-ist-ein-Mann.html.

[64] Vgl. Sacks, Glenn: Researcher Says Women’s Initiation of Domestic Violence Predicts Risk to Women. Online seit dem 6.8.2009 unter https://www.huffingtonpost.com/glenn-sacks/researcher-says-womens-in_b_222746.html.