Lexikon der feministischen Irrtümer

Politisch korrekte Vorurteile und männerfeindliche Mythen auf dem Prüfstand der Wissenschaft

von Arne Hoffmann

„Weltweit sind vor allem Mädchen Opfer von Vernachlässigung, Missbrauch und Gewalt.“

DIE WAHRHEIT HINTER DEM BELIEBTEN IRRTUM:

In armen städtischen Gebieten auf der ganzen Welt leiden Jungen noch mehr als Mädchen unter Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung. Das ergab eine internationale Studie, die im Mai 2019 veröffentlicht wurde und die die kanadische National Post als „bahnbrechend“ bezeichnete. Nicht ohne Grund: Die Studie der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health, die im Journal of Adolescent Health veröffentlicht wurde, untersuchte 1.284 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 14 Jahren in mehr als einem Dutzend einkommensschwacher Städte auf der ganzen Welt (etwa den Vereinigten Staaten, China, Großbritannien, Ägypten und Bolivien) auf traumatische Erfahrungen.

„Dies ist die erste globale Studie, die untersucht, wie ein Cluster von traumatischen Kindheitserfahrungen zusammenwirkt, um spezifische Gesundheitsprobleme in der frühen Adoleszenz zu verursachen – mit schrecklichen lebenslangen Folgen“, berichtet Dr. Robert Blum, der leitende Forscher dieser Untersuchung. „Während wir festgestellt haben, dass junge Mädchen oft erheblich leiden, berichteten Jungen entgegen dem allgemeinen Glauben, dass sie noch stärker Gewalt und Vernachlässigung ausgesetzt waren, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie darauf mit Gewalt reagieren.“ Insgesamt gaben 46 Prozent der jungen Heranwachsenden an, Gewalt erlebt zu haben. 38 Prozent berichteten von emotionaler Vernachlässigung, 29 Prozent von körperlicher Vernachlässigung. Jungen berichteten jedoch häufiger, Opfer von körperlicher Vernachlässigung, sexuellem Missbrauch und Gewalt zu sein. [1]

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[1] Vgl. Perkel. Colin: Focus on traumatized boys critical to gender equality, new research shows. in: National Post vom 20.5.2019, online unter https://nationalpost.com/news/canada/focus-on-traumatized-boys-critical-to-gender-equality-new-research-shows.