Lexikon der feministischen Irrtümer

Politisch korrekte Vorurteile und männerfeindliche Mythen auf dem Prüfstand der Wissenschaft

von Arne Hoffmann

„Sexualisierte Videospiele verleiten vor allem Männer zu sexueller Belästigung.“

DIE WAHRHEIT HINTER DEM BELIEBTEN IRRTUM:

Jahre nach der Gamergate-Kontroverse untersuchte ein internationales Forscherteam für eine Studie, die im April 2019 in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Aggressive Behavior veröffentlicht wurde, welche Folgen sexualisierte Videospielinhalte auf die sexuelle Belästigung von Männern und Frauen im Internet haben können. Hierzu ließen die Forscher Männer und Frauen eine Version des Videospiels „Ultra Street Fighter 4“ spielen, das hochgradig sexualisierte weibliche Charaktere in provokanter Kleidung zeigte. Danach bekam jeder Teilnehmer die Möglichkeit, einen ihm zugewiesenen Partner durch sexuelle Witze zu „belästigen“. Die Forscher sagten voraus, dass es zu einer stärkeren Rate von sexueller Belästigung kommen würde als bei einer Vergleichsgruppe, die ein Spiel mit züchtiger gekleideten Frauenfiguren erhalten hatte. Das traf zwar durchaus zu – allerdings auf unerwartete Weise: Die weiblichen Spieler schickten in beiden Gruppen deutlich häufiger sexistische Witze an ihren Partner, und die meisten sexuellen Belästigungen trafen Männer. [1]

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[1] Vgl. zusammenfassend N.N.: Researchers Shocked by Findings of Post-Gamergate Study: Female Gamers Are More Sexist, online seit dem 20.6.2019 unter https://pluralist.com/gamergate-study-female-gamers-sexist, sowie zur Studie selbst Burnay, Jonathan und andere: Effects of sexualized video games on online sexual harassment. In: Aggress Behavior 45, 2/2019, S. 214-223, online unter https://orbi.uliege.be/bitstream/2268/231494/1/Burnay%2c%20Bushman%20%26%20Laroi%20-%202019.pdf.